Was ist Schlafapnoe – und was kann helfen?
Für Schlafapnoiker ist es nicht einfach, das passende Beatmungssystem zu finden
Der typische Apnoe-Patient ist über 60, übergewichtig, hat hohen Blutdruck und schnarcht. Nachts bleibt sein Blutdruck erhöht, sein Körper ist im Alarmmodus, und die Atmung setzt zeitweise bis zu zwei Minuten aus. Apnoe, ein Wort aus dem Griechischen, bedeutet „ohne Luft“. Tagsüber fühlt sich der Apnoiker wie gerädert und hat das Gefühl, ständig einzuschlafen. Doch der Schlaf erquickt ihn nicht. Klingt das bekannt? Dann machen Sie den Schlafapnoe-Selbsttest, der Ihnen einen ersten Hinweis gibt, ob Sie einen Arzt aufsuchen sollten.
Gefährlicher Sekundenschlaf und weitere Gesundheitsrisiken
Bundesweit sollen vier Prozent der Männer und zwei Prozent der Frauen im mittleren Alter betroffen sein. Die nächtliche „Panik im Körper“ kann schwerwiegende Folgen haben: Sie erhöht das Risiko, einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen zu erleiden und eine Diabetes zu entwickeln. Gefährlich für unausgeschlafene Autofahrer ist der „Sekundenschlaf“ am Steuer, der schon einige Unfälle verursacht hat.
Gesichtsmake hilft bei Schlafapnoe
Die Diagnose stellt immer ein Schlafmediziner. Die lebenslang notwendige Behandlung besteht in einer nächtlichen Überdruckbeatmung. Beim Schlafen muss der Apnoe-Betroffene eine Gesichtsmaske tragen. Sie ist an ein Beatmungsgerät angeschlossen, das mit leichtem Überdruck Raumluft in Nase und Mund bläst. Das verhindert Atemaussetzer, und damit wird erreicht, dass der Sauerstoffgehalt im Blut konstant bleibt und der Schlaf wieder erholsam wirkt. Diese Beatmungsform wird als CPAP (continuous positive airway pressure) oder in ihrer Weiterentwicklung als APAP (automated positive airway pressure) bezeichnet. Daher findet man die Beatmungsgeräte unter der Bezeichnung APAP-Gerät.
Es ist gar nicht so einfach, die richtige Maske zu finden, und es kommt dabei auch immer auf die – messbare – Stärke der Apnoe an. Komfort verspricht eine Nasenpolstermaske, die durch die Oberkieferzähne mit einem Mundstück gehalten wird. Bei leichter Schlafapnoe soll eine Omega-Schiene ähnlich der Schnarchschiene helfen, die allerdings noch nicht von den Krankenkassen zugelassen ist. Operationen sind möglich, aber nicht ungefährlich.
Mit Schlafmaske in den Urlaub
Wenn Apnoiker in den Urlaub fliegen, haben sie ihr Beatmungsgerät in einem Technik-Koffer immer dabei. Mit der Dokumentation eines Schlaflabors und des Geräteherstellers können sie sich bei den Airlines als Apnoiker ausweisen. Somit haben sie das Recht, ihr sechs Kilo schweres Sondergepäck als zweites Handgepäck an Bord eines Flugzeugs zu nehmen. Ohne diesen ständigen nächtlichen Begleiter hätte der Urlaub für sie nämlich keinen Erholungswert.
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