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Atemaussetzer im Schlaf – und wie der Arzt sie behandelt

Es ist nicht schön, wenn der Partner einen darauf aufmerksam macht, dass man in der Nacht mehrfach Atemaussetzer im Schlaf hat. Genauer genommen sogar, dass er/sie beobachtet, dass man keine Luft mehr zu bekommen scheint und droht zu ersticken. Die Gefahren für die Gesundheit liegen auf der Hand. Da man solche Symptome ernst nehmen sollte, ging ich also zum HNO-Arzt und beschreibe hier die vom Arzt empfohlenen Behandlungsschritte bis hin zur Therapie.

Erster Schritt: Die tragbare Schlafanalyse für daheim – Der Porti

Schlafanalyse mit portablem Schlaflabor-Messgerät. Bildquelle: https://dentalsleeppractice.com

Schlafanalyse mit portablem Schlaflabor-Messgerät. Bildquelle / Source: https://dentalsleeppractice.com

Nicht jeder, der Atemaussetzer im Schlaf hat, leidet gleich unter Schlafapnoe – auch verengte Atemwege in der Nase können Atemaussetzer hervorrufen. Daher muss zunächst der Ursache auf den Grund gegangen werden. Da man nicht jeden Patienten sofort in ein Schlaflabor schicken möchte, was wohl sowohl von den Kosten her als auch für die Umstände des Patienten unsinnig wäre, ist der erste Schritt, dass einem der HNO-Arzt ein portables Gerät zur Schlafaufzeichnung mitgibt.

Hier muss ich sagen, dass mich der Stand der Technik doch sehr enttäuscht hat. Denn verglichen mit den modernen Schlaftrackern in unserem aktuellen Produkvergleich scheint das liebvoll vom Arzt „Porti“ genannte Gerät aus einer Frühphase der tragbaren Technikgeräte zu stammen. Man steckt sich selbst an mehreren Stellen des Körpers Saugnäpfe wie bei einem EKG an (zweimal an der Brust und zweimal an der Seite), dazu kommt noch ein Schlauch in die Nase (wie im Krankenhaus, wenn man z.B. Sauerstoff zugeführt bekommt) und eine Klemme an den Finger, die den Puls misst. Dazu kommen dann noch zwei Gurte, die man um Brust und Bauch legen muss und zu guter Letzt das eigentliche Messgerät. Also jede Menge Verkabelung, mehr als das Bild eines Herstellers oben nahe legt.

Portables Schlaflabor für zuhause mit Defiziten

Es ist eigentlich unnötig zu erwähnen, doch von einer normalen Schlaferfahrung kann man so verkabelt kaum noch sprechen. Insofern bezweifle ich von vornherein, dass man mit einem solchen Gerät tatsächlich den Atemaussetzern im Schlaf auf den Grund gehen kann. Die Messung verfälscht bereits das zu messende Phänomen (Fachbegriff Reaktivität). Meiner Ansicht nach ist der Ansatz mit dem „Schlaflabor für zu Hause“ gut. Jedoch sollte man sich mehr an den Lösungen moderner Schlaftracker orientieren, um den Schlaf selbst nicht zu beeinflussen. Andere Patienten schildern ähnliche Erlebnisse mit dem „Porti“.

Stromschläge durch die Schlafmessung?

Doch es sollte sogar noch schlimmer kommen: Zwar konnte ich trotz störender Apparatur zunächst relativ problemlos einschlafen, doch von einem festen Schlaf konnte keine Rede sein. Besonders der Schlauch zur Messung zur Atmung störte mich und fiel mehrfach aus der Nase heraus. Doch damit hatte ich gerechnet. Nicht gerechnet hatt ich damit, dass ich nach etwa vier Stunden mit Krämpfen in meinem linken Oberschenkel aufwachte. Wer schon einmal Krämpfe im Oberschenkel hatte, weiß, wie unangenhem das ist. Denn man kann nicht wie bei einem Wadenkramf einfach den Muskel dehnen, um den Krampf zu lösen. In diesem speziellen Fall jedoch handelte es sich nicht um einen „normalen“ Krampf, sondern um eine Muskelkontraktion, wie man sie von Stromschlägen kennt, knapp oberhalb des linken Knies.

Anstatt den Atemaussetzern im Schlaf auf den Grund zu gehen, wältzte ich mich nun für eine Weile im Bett hin und her. Doch die Schmerzen wurden eher schlimmer. Das bedeutete für mich: Abbruch der Schlafanalyse. Kaum war das Gerät mit all seinen Saugnäpfen entfernt, spürte ich eine erste Linderung des Krampfs. Doch den ganzen folgenden Tag hindurch sollte mich das unangenehme Gefühl begleiten.

Zurück beim HNO-Arzt

Wie es am Folgetag beim HNO-Arzt weiter ging und ob er die Ursache für die Atemaussetzer im Schlaf finden konnte, erfahren Sie im zweiten Teil des Berichts.


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Kommentare

Christine 29. November 2022 um 21:31

Ich hatte auch mal Aussetzer im Schlaf. Ich bin dann auch zum HNO-Arzt gegangen. Schlafapnoe hatte ich allerdings nicht.

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